MARK MCGUIRE

Beyond Belief

Auch auf seinem zweiten Album für Dead Oceans schichtet das ehemalige EMERALDS-Mitglied Mark McGuire wieder auf faszinierende Weise Gitarren-Synthie-Spuren übereinander und erzeugt damit hymnische und harmonische Song-Epen, die eine sehr individuelle Form von Shoegazing darstellen.

Während bei klassischen Shoegaze-Bands wie MY BLOODY VALENTINE unweigerlich der Noise-Aspekt ins Spiel kommt, produziert McGuire eher hochmelodischen Pop, der allerdings eine sehr sphärische Qualität besitzt.

Zwar haftete McGuires bisherigen Platten nie etwas Retromäßiges oder gewollt Krautrockiges an, dafür waren diese auch viel zu modern hinsichtlich ihrer Klangästhetik, aber natürlich führt der Weg auch hier wieder zurück zu Pionieren solcher Ambient-Sounds wie Michael Rother, Robert Fripp, Brian Eno oder ASH RA TEMPEL.

„Beyond Belief“ scheut dabei auch nicht vor plakativ rockigen und fast tanzbaren Momenten zurück, aber der Grad der Abstraktion bei McGuires Songs ist letztendlich zu groß, um das Ganze in irgendeiner Form massenkompatibel zu machen.

Stattdessen driften die ausufernden, kunstvollen Kompositionen (der längste Song dauert 16 Minuten) in die vielbeschworenen Bereiche kosmischer Musik ab, in die nur wenige Musiker dermaßen virtuos in der Lage sind vorzustoßen, wie es eben McGuire hier wieder tut.