Nach seinem tollen Soloalbum „Living With Yourself“ erschien jetzt bei Editions Mego auch eine umfassende Aufarbeitung des bisherigen Solo-Schaffens von EMERALDS-Mitglied Mark McGuire, das nur auf extrem limitierten Releases (meist auf CD-R oder Kassette zu haben) in den Jahren 2007 bis 2010 veröffentlicht wurde.
Das bedeutet aber nicht, dass es sich um nuschelige Demo-Aufnahmen im unfertigen Zustand handeln würde, im Gegenteil, auch wenn sich unter den 20 Tracks eine Handvoll kürzerer, fragmentarischerer Stücke eingeschlichen hat, ansonsten ist hier zwischen 17 und fünf Minuten alles möglich.
Wie auch bei den EMERALDS und „Living With Yourself“ gelingt McGuire hier ein mitreißend voluminöser, kosmischer Instrumental-Rock (um mal ein durchaus treffendes Stereotyp aus Krautrock-Zeiten zu bedienen) auf einer Guitar-Synth-Basis, die trotz einer starken minimalistischen Komponente eine ungeheure Dynamik entwickelt und dabei Einflüsse von TANGERINE DREAM, Klaus Schulze, Brian Eno bis Robert Fripp natürlich nicht verleugnen kann.
Wie etwa direkt zu Beginn beim grandiosen 17-minütigen Song „Dream team“, der sich unmerklich steigert und auch ohne Schlagzeug oder sonstige Beats eine hypnotische Qualität erreicht, von der konventionelle Rockbands nur träumen können.
McGuire stellt hier erneut unter Beweis, dass er kein Vertreter von verschlafener Ambient-Entspannungsmusik ist, sondern kraftvolle Rockmusik mit ungewöhnlichen Methoden schaffen kann und dabei eine Form von musikalischer Magie erreicht, der man sich gerne bis zum Ende alle Zeiten hingeben würde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Thomas Kerpen