Mark McGuire ist eventuell besser bekannt als Mitglied der EMERALDS, eines faszinierenden wie schwer einzuordnenden Guitar-Synth-Trios aus Cleveland, die in diesem Jahr auf Editions Mego ihr sehr schönes drittes Album „Does It Look Like I’m Here“ veröffentlichten.
Auf seinem Soloalbum geht es ebenfalls um eine spezielle Verbindung von Gitarren- und Synthesizer-Sounds, ein Analog/Digital-Kontrast, der hier verstärkt durch akustische Gitarrenklänge dominiert wird und etwas entspannter daherkommt als bei den EMERALDS. Wenn man so will, ist „Living With Yourself“ eine klassische Ambientplatte mit gewissen avantgardistischen Anteilen, die deutlich an TANGERINE DREAM, Klaus Schulze, Brian Eno und Robert Fripp erinnert, allerdings dabei ihre eigene Sprache findet.
Sicherlich bedingt dadurch, dass McGuire nie in allzu monotone Gefilde abdriftet und sowohl mit unterschwellig nervöser Rhythmik als auch wiedererkennbaren melodischen Elementen arbeitet.
Hinzu kommt eine sehr persönliche Note durch die Verwendung von Ton-Samples aus Kindheitstagen. Wie beim finalen Track „Brothers (for Matt)“, bei dem McGuire durch überraschend ruppige Gitarrenklänge einen sehr eruptiven Abschluss für sein wirklich exzellentes Instrumental-Album findet, das sich nicht hinter der aktuellen Platte seiner Band zu verstecken braucht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Thomas Kerpen
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Thomas Kerpen