Unter Zuhilfenahme von Kazoo, Megaphon und allem möglichen Klimbim, der sich gerade in Reichweite befindet, lötet O Lendário Chucrobillyman einen reichlich kaputt klingenden One-Man-Wahnsinn zurecht: roher Bluestrash, snotty Cajun und Demento-Punk, Tanzmusik für Trinker und Irre.
Mit Soundeffekten und -imitationen vom Tierhof, aus dem Urwald und abseits der Fernstraße rauft der Brasilianer sich von einem Song zum nächsten, lebt dabei einen Swamp-Blues aus, der gleichermaßen auf klassisches Fingerpickin’ als auch auf komplett bizarre Ragtime-Extravaganza zurückgreift.
Das ergibt in der Summe eine skurrile, aber keineswegs unangemessen dosierte Mischung aus Voodoo Rhythm-esken Rock’n’Roll, LoFi-Garage und rootsigen, teils brasilianisch gefärbte Folk-Elementen, die er mit Fingerfertigkeit und in Eigenregie einspielt.
Das ist ein recht eigenständiger Sound, der das Anbringen üblicher One-Man-Band-Referenzen zu verhindern weiß und eine ganz eigene Liga bedient. Lässt man sich auf die eigentümlichen Sperenzchen des O Lendário Chucrobillyman ein, kann man mit dieser Platte einigen Spaß haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Matti Bildt