MAJOR PARKINSON

s/t

Vor einigen Monaten war ich auf dem by:larm-Festival in Oslo und durfte feststellen, dass die Musikszene in Norwegen auch nicht besser ist als irgendwo anders: Auf viele langweilige Bands kommen ein paar wenige gute, und eine solche Ausnahme sind MAJOR PARKINSON aus Bergen.

Allerdings hilft es rein gar nichts, wenn man am Rande Europas zwar eigenwillige und spannende Musik macht, der Rest der Welt davon aber keine Notiz nimmt – da braucht es schon etwas Glück, und das hatte die sechsköpfige Formation um Jon Ivar Kollbotn.

Denn Sylvia Massy, Produzentin aus Kalifornien und lange Zeit rechte Hand von Rick Rubin, stieß im Internet auf die Norweger, was letztlich dazu führte, dass diese in deren RadioStar-Studio in einer Kleinstadt in Nordkalifornien ihr Album aufnahmen.

Das Ergebnis liegt nun in Form eines wunderschön gestalteten Digipaks vor, und ehrlich gesagt wäre es einfacher, das Artwork zu beschreiben als die Musik von MAJOR PARKINSON, denn die ist komplex und vielfältig: Schwere Rock-Riffs treffen auf Zirkusmusik, Surf-Tunes auf frickelig-jazzige Parts, Pop auf Punk, Tom Waits auf Mike Patton, zuckrige Vokalpassagen auf donnernde Grooves, NOMEANSNO auf GOGOL BORDELLO.

13 Songs finden sich hier, keiner klingt wie der andere, und doch ist eine Linie erkennbar, wissen die Streuner durchaus, wo sie zu Hause sind. Eine verblüffende, höchst unterhaltsame musikalische Reise.

(Diese Band war auf der Ox-CD #86 zu hören)