MAJOR PARKINSON

Blackbox

„Blackbox“ ist nach dem titellosen Debüt von 2008, „Songs From A Solitary Home“ (2010) und „Twilight Cinema“ (2014) das vierte Album der Band aus dem norwegischen Bergen. Deren erstes Album beschrieb ich einst so: „Schwere Rock-Riffs treffen auf Zirkusmusik, Surf-Tunes auf frickelig-jazzige Parts, Pop auf Punk, Tom Waits auf Mike Patton, zuckrige Vokalpassagen auf donnernde Grooves, NOMEANSNO auf GOGOL BORDELLO.“ Den internationalen Zugang hatte der Band damals Sylvia Massy verschafft, Produzentin aus Kalifornien und lange Zeit rechte Hand von Rick Rubin.

Die stieß im Internet auf die Norweger, was letztlich dazu führte, dass diese in deren RadioStar-Studio in einer Kleinstadt in Nordkalifornien ihr Debütalbum aufnahmen. Die Story ist immer noch gut, aber längst schon haben sich MAJOR PARKINSON selbst behauptet und ihren komplexen Sound weiterentwickelt.

Geblieben ist das unglaubliche Stil-Sammelsurium, es hat sich nur einfach weiter und feiner verästelt. „Blackbox“, das die siebenköpfige Band über einen Zeitraum von zwei Jahren selbst produzierte, ist enorm komplex, hat was von einem Musical, erinnert mal an PINK FLOYD, mal an einen Soundtrack, YELLO treffen hier auf Neo-Klassik und Psychedelic, und all dem einfach nur mit den vier Buchstaben „Prog“ gerecht werden zu wollen, ist unmöglich.

„Blackbox“ quillt über vor Ideen, doch wo andere Bands aus jenem Lager sich in ödem Bombast verlieren, zu kitschiger Überfrachtung neigen, bleiben MAJOR PARKINSON griffig. Ein echtes Erlebnis, dieses Album, dem man die Weiterentwicklung seit dem ambitionierten Debüt deutlich anhört.