Schrecklich klingende, unmusikalische pubertierende Nachwuchsbands hält man am besten an der Stange, indem man ihnen Geschichten wie diese erzählt: Es war einmal eine Band, die hatte nicht viel Geld und das Einzige, was sie besaß, waren ihre Tonaufnahmen, die sie in muffigen, von Schimmel befallenen Probekellern, finanziert durch den Verkauf von Obdachlosenzeitungen, unter großen Opfern aufgenommen hatten.
Die Aufnahmen luden sie eines Tages bei MySpace hoch und – oh Wunder – eine erfolgreiche Produzentin wurde auf sie aufmerksam und sorgte dafür, dass ihre neue Lieblingsband von nun an geradewegs in den Rock’n’Roll-Himmel katapultiert wurde.
Was wie ein Ammenmärchen klingt, ist zur Abwechslung einmal wirklich eine wahre Geschichte, nämlich die, wie Sylvia Massy, die Produzentin von TOOL und SKUNK ANANSIE, auf MAJOR PARKINSON und ihre experimentelle Mischung aus Psychobilly, Rock und überwältigenden Soundwänden aufmerksam wurde.
Nein, ihr schrecklichen Nachwuchsbands, nicht im Traum daran denken, dass ihr das auch könnt, denn das, was MAJOR PARKINSON mit ihrem zweiten Album abliefern, zeugt schlicht von der Perfektion, Erfahrung und Können der Norweger.
Das fantasievoll und ästhetisch gestaltete Booklet von Martin Kvamme schließt man gleich mit ins Herz und so ist der Weg ein kurzer, um Fan der genialen Musiker werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Katrin Schneider