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SCHÜCHTERN

Luft nach unten

Drei nicht mehr ganz junge Männer singen vom Kampf mit Gendersternchen, dem Problem der falsch eingeräumten Spülmaschine, Shitstorms in sozialen Medien oder dem Gefühl, als Gitarrenband nicht mehr modern zu sein. Das alles verpackt in Indiepop und Soft-Punk. Klingt fast ein bisschen wie DIE ÄRZTE. SCHÜCHTERN, die natürlich überhaupt nicht schüchtern sind, kommen aus Ober-Olm in Rheinhessen. Ein Trio mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Sebastian, Daniel und Uwe haben handwerklich nicht viel falsch gemacht. Fluffiger Indiepop mit deutschen Texten, der durchaus in dem einen oder anderen Radiosender eine vorübergehende Heimat finden könnte. FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE, ick hör dir trapsen. Zwölf Songs und ein Kurzhörspiel. Auch Artwork und Aufmachung sind professionell. Aber irgendwie löst die Musik bei mir nichts aus. Der Wortwitz zündet nicht so richtig, die Melodien bleiben nicht im Gehörgang hängen. Immerhin ist die Attitüde vom DIY-Gedanken geprägt. Aufgenommen hat das Trio sein zweites Album im eigenen Studio, veröffentlicht wird „Luft nach unten“ übers bandeigene Label Kreakustik Records, genauso wie schon das Debütalbum „Wir sind schüchtern“.