Die Zeiten, als man LOW, die Band von Mimi Parker und Alan Sparhawk, noch in klare Kategorien wie Slowcore, Dreampop oder Post-Rock einordnen konnte, sind schon länger vorbei. Und so war „Ones And Sixes“, ihr letztes Album von 2015, geprägt von ätherischem Synthie-Pop, bei dem LOW zwar nicht mehr wie eine klassische Gitarrenband klangen, aber die folkrockigen Wurzeln ihrer Musik auch nicht völlig verleugnen konnten.
Diesen hohen Abstraktionsgrad führt jetzt auch „Double Negative“ weiter, dessen Stücke sich wie aus einem elektronischen Nebel herausschälen und so inmitten von verzerrten Klängen unmerklich Melodien und Songstrukturen entstehen, vor allem wenn der wunderschön schwelgerische Harmoniegesang von Parker und Sparhawk einsetzt.
Ansonsten betreibt das Duo auf „Double Negative“ eine erstaunlich radikale Dekonstruktion ihrer grundsätzlich eigentlich immer recht eingängigen Musik, die hier zu einem irgendwie fremdartigen Art-Noise-Pop mutiert, faszinierend und extrem fordernd zugleich, wenn auch manchmal etwas zu emotionslos.
Auf jeden Fall ist bei LOW kein kreativer Stillstand festzustellen, auch wenn hier sicher zahlreiche alte Fans auf der Strecke bleiben werden.
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