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LOVELINE

Unrest

LOVELINE aus Essen und dem weiteren Umland retten mit „Unrest“ mal eben, fast schon im Vorbeigehen, ein ganzes Genre! Wobei „mal eben im Vorbeigehen“ auf „Unrest“ genauso wenig zutrifft wie auf „ein“ Genre. Dass die Band aus kreativen Köpfen besteht, hört man schon in den acht wilden Songs, mit denen sie frühere FUNERAL FOR A FRIEND gut und gerne in den Schatten stellen könnten, wobei sie die gleiche politische Sprengkraft haben wie PROPAGANDHI. Dass fast alle Mitglieder ihre Fähigkeiten noch in den Dienst anderer Bands stellen, wie zum Beispiel STILL TALK, ist so etwas wie ein stabiles Fundament für dieses Energiepaket, auf das der Screamo oder auch Emocore gewartet hat. Allein innerhalb des Openers „Have you tried turning it off and on again?“ passiert schon so viel wie auf manch anderer Platte über die gesamte Spielzeit. Eine Stärke von LOVELINE ist es dabei, das Ganze nicht zu kopflos klingen zu lassen, sondern spannend von Strophe A zu Strophe B zu Strophe X und so weiter zu sprinten. Gerade mit seiner politischen Message ist „Unrest“ ein Album, das uns herausfordert, aber dafür auch mit wahnsinnig spannenden Songs belohnt. Und da ist es auch egal, dass einige der Stücke schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Hier passt alles!