Der Tod spielt schon immer eine wichtige Rolle bei der belgischen Rockband STAKE, so deutlich wie in „Love, Death And Decay“ haben sie ihn aber noch nie in ihr Soundbild aufgenommen. Alle Songs schwellen stetig an, erblühen oder erstrahlen im höchstmöglichen Ausmaß und schleppen sich scheinbar erschöpft ins Ziel. Die Band hat sich immer sehr wenigen Songs intensiv gewidmet, diese detailliert komponiert und jeglichen Elan eingesetzt. Letztendlich dreht sich alles um Liebe, Verfall und Tod, alles bedingt sich und ausschließlich positive oder negative Attribute hat keiner der drei Zustände. Dementsprechend sind auch die Stimmungen auf diesem Album sehr heterogen, alle Songs atmen. Mal flach, mal schnell, mal hektisch, mal beruhigend. Die Texte belegen eine niemals endende Sinnsuche. Es gibt bekanntlich wenige, die authentisch vom Leben nach dem Tod berichten können. Also dreht sich alles um das Jetzt und Hier, immer mit dem Danach im Hinterkopf. STAKE beleuchten alle Aspekte, die mit diesem Weg einhergehen. Angst („F*ck my anxiety“), den Anspruch, ein möglichst erfülltes Leben zu führen („Zone out“), den Wunsch nach innerem Frieden („Ray of the sun“) und den tröstenden Gedanken an eine harmonische Zukunft („Dream city“). Klingt alles bedrückend, oder? Was aber wirklich Spaß macht, ist die kreative Herangehensweise und die Tatsache, dass die Band als Einheit diesen Weg geht. Da passt kein Blatt dazwischen, dementsprechend ist „Love, Death And Decay“ kräftezehrend, aber auch alles andere als belanglos.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Nadine Schmidt
© by Fuze - Ausgabe #96 Oktober/November 2022 und Jeannine Michèle Kock
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Nadine Schmidt