NITROMINDS

Looking For A Hero

Eine der guten Bands dieses Planeten begibt sich auf Heldensuche und wildert dabei in allen Spielarten härteren, metallischen Hardcore-Punkrocks. Der eröffnende Titeltrack drischt dermaßen brutal und ohne Gande auf den Hörer ein, dass sich Kopfschmerzen schon nach anderthalb Minuten einstellen.

Aber nur, wenn man hier ein glattgebügeltes, altersmildes Album erwartet. Die drei Brasilianer wissen, was sie können, und spielen noch lange die Mehrzahl der Konkurrenz an die Wand. Absolut unterbewertet und ein kompakter, professioneller Sound.

Sehr geil dann der zweite Track, „Nothing is coming“, 7 SECONDS und ganz frühe BAD RELIGION in einem Topf garantieren hochgereckte Fäuste und allerhand Action im Pit. Getragen von sehr gutem Schlagzeugspiel schlägt man mit „Inside my head“ in Richtung SATANIC SURFERS aus und „Consumer society“ klingt dann nach einer deren Nachfolger, VENEREA.

Aber es gibt nicht nur eindimensionalen Highspeed-Core zu hören, die Band versteht es auch, wie einst SEPULTURA, Spannung durch zähe Moshparts zu erzeugen („The Ramona Covenant“). Mit „Hu“ gibt es dann zum Luft holen, eine überzeugende Lektion in Sachen Rock-Ballade, ohne aber in seichte Gefilder abzudriften.

Man spürt förmlich den Bühnennebel, wenn sich das Stück langsam bis zum Powerchord-Gedresche aufbaut, um dann wieder in tragende Passagen umzuschwenken. Zum Ende des Albums wird dann Geschwindigkeit wieder neu definiert und man staunt, wie gut sich Achtziger-Metal dabei mit Neunziger-Punk verträgt.

Holen, abgehen – und zwölf Mal dem Mittelmaß die Stirn bieten!