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LIVLØS

The Crescent King

Mit ihrem eigenen Spin des Göteborg-Sounds, der eher an THE BLACK DAHLIA MURDER als an die Urväter erinnert, konnten LIVLØS bereits auf den beiden Vorgängern auf sich aufmerksam machen. Angetrieben von einer vortrefflichen, weil natürlich klingenden Produktion, feuern die Dänen mit energiegeladenen Leads und rasanten Tempowechseln aus allen Rohren. Doch gerade hier liegt auch das größte Problem von „The Crescent King“. In den knapp fünfzig Minuten kann es dem Hörer irgendwann so vorkommen, dass er sich abgehängt fühlt. Bis auf das Interlude „Solace“ überschreitet jeder Song die Vier-Minuten-Grenze und strotzt nur so vor Ideen. Im Vergleich zu den bereits angesprochenen THE BLACK DAHLIA MURDER fehlen LIVLØS jedoch die einfachen, einprägsamen Motive, an denen sich der Hörer bei den ersten Durchläufen festhalten kann. So muss sich der „The Crescent King“ erarbeiten und einzelne Passagen regelrecht lernen. Doch das lohnt sich! Immer wieder gibt es kleine Details zu entdecken, und technisch ist das Album ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Außerdem möchte man bis zum epischen Abschluss „Endless Majesty“ durchhalten. Jedoch bleibt die Frage, ob es heutzutage noch genug Menschen gibt, die dieser Art von Musik die notwendige Aufmerksamkeit schenken, oder ob man sich nicht doch lieber Acts mit einem leichteren Zugang zuwendet.