CULT

Live At The Fillmore New York At Irving Plaza November 13, 2006 DVD

Ich bin ja kein großer Freund irgendwelcher Live-DVDs und im Fall von THE CULT hätte ich eine Live-Aufnahme aus den 80ern einem Konzert aus dem letzten Jahr definitiv vorgezogen. Wobei ja THE CULT gerade eine ganz passable neue Platte gemacht haben, nachdem Ian Astbury als Jim Morrison-Ersatz bei den DOORS gekündigt hat.

Von den Urmitgliedern ist neben Astbury nach wie vor Gitarrist Billy Duffy vorhanden, die beide immer den harten Kern von THE CULT gebildet haben - der neue Schlagzeuger John Tempesta hat mal bei WHITE ZOMBIE getrommelt, Mike Dimkitch war bei einer Band namens SUCKERPUNCH und Chris Wyse ist seit 2001 Bassist bei THE CULT.

Auf "Live At The Fillmore ..." bekommt man in knapp 90 Minuten insgesamt 17 Tracks aus der Bandgeschichte geliefert, darunter reichlich Hits wie "Lil' devil", "Spirit walker", "Rain", "Edie" (in einer Akustikversion), "Wildflower", "Love removal machine" und zuletzt das großartige "She sells sanctuary", dargeboten von einer nach wie soliden, bodenständigen Rockband, die ohne viel Firlefanz auf den Punkt kommt.

Diese DVD wird sicherlich nicht als beste Live-Aufnahme aller Zeiten in die Geschichte eingehen, aber man ist angenehm überrascht, dass das, was man an THE CULT, die sich von ihren Anfängen als die leicht peinlichen Post-Punk-Goth-Rocker SOUTHERN DEATH CULT zu so einer Art AC/DC/LED ZEPPELIN-Revivalband entwickelten, früher mal geschätzt hat, auch hier noch sehr gut rüberkommt.

Energetischer geht es zwar immer, aber THE CULT haben auch noch genug Pfeffer im Arsch, um einen live nicht anzuöden. Ich bin zwar unverändert der Überzeugung, dass man nur eine Platte von THE CULT wirklich braucht, nämlich "Electric", aber irgendwie hatten sie eigentlich auf jedem Album einige brauchbare Songs, aber so richtig knallen auch hier nur die von besagtem, von Rick Rubin produzierten Meilenstein.

Und man bekommt fast Lust, die Herren noch mal live anzuschauen, wenn sie denn mal auf Tour kämen. Die DVD besitzt 5.1 Surround Sound und ist anständig gefilmt, also kein Schnittmassaker, aber abwechslungsreich genug, um nicht dabei einzuschlafen.