CULT

Electric Peace

1985 veröffentlichten THE CULT mit „Love“ quasi ihr Tribute-Album an den Urban Indian Gothic ab, der erst einige Jahre zuvor Post-Punk hinter sich gelassen hatte. Bedeutungsschwere Symbole finden sich auf dem Cover, Texte mit bleischweren Metaphern und der melodramatische Gesang von Ian Astbury mit Billy Duffys Breitwandgitarre prägten den Sound.

„Love“ war und ist der Monolith von THE CULT. Danach forderte die Band einen musikalischen Richtungswechsel ein, schnappte sich Produzent Steven Brown (ABC, THE GODFATHERS, THE ALARM) und spielte bis Oktober 1986 das Album „Peace“ ein.

Doch der Band erschien das Album zu glatt. Ein Anruf bei Rick Rubin genügte, um allen Songs den Geist von LED ZEPPELIN einzuhauchen. Zudem war Ian Astbury zu dieser Zeit von RUN DMC angetan.

Rick Rubin willigte als Produzent ein, unter der Bedingung, dem Album seine Handschrift zu geben, und so entstand das dritte Album „Electric“. Ein Gitarrenriffgewitter mit Ian Astbury als Robert Plant- und Billy Duffy als Jimmy Page-Impersonator.

Die Versionen aus den „Peace“-Sessions erschienen als Single-B-Seiten und auf der limitierten „Rare Cult“-Box von 2000 als „The Manor Sessions“. Nun gibt es erstmals sämtliche Originalaufnahmen von „Peace“ als eigenständige CD zum „Electric“-Album und sie dokumentieren gut den musikalischen Spagat der Band zwischen dem Pathos von „Love“ und dem Sonic-Rock von „Electric“.