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HELMET

Live And Rare

Wer mir ernsthaft weismachen will, die 1989 in New York City gegründeten HELMET um Sänger und Gitarrist Page Hamilton hätten 1994 nach „Betty“ (das damals auch schon viele alte Fans scheiße fanden) noch etwas von Relevanz veröffentlicht, den begleite ich gerne höchstpersönlich zur nächstgelegenen Nervenheilanstalt. Dafür konnten HELMET mit ihren frühen Veröffentlichungen auf Amphetamine Reptile Records in Sachen Noiserock echte Maßstäbe setzen, gerade was ihr auf der Compilation „Born Annoying“ zusammengefasstes Frühwerk betrifft. Und in Zeiten, als der Erfolg von NIRVANA die Majors auf der Suche nach weiteren Alternative-Acts fast durchdrehen ließ, gelang HELMET mit „Meantime“ 1992 sogar der Schritt in den Mainstream, ohne allzu große Kompromisse machen zu müssen. Tatsächlich schafften es HELMET in Zusammenarbeit mit Steve Albini sogar, ihre musikalische Energie dabei deutlich fokussierter auf den Punkt zu bringen. An diese legendäre Frühzeit erinnern noch mal die auf „Live And Rare“ versammelten Live-Aufnahmen – bisher hatte es noch keine offizielle Live-Platte der Band gegeben. Ein Teil der Aufnahmen wurde 1990 im CBGB’s mitgeschnitten, der andere 1993 in Melbourne. Auch wenn die Aufnahmen von 1993 eine deutlich befriedigendere Klangqualität besitzen, wird die brutale Energie der frühen HELMET-Songs beim ruppigen Auftritt im CBGB’s wesentlich eindrucksvoller transportiert. In erster Linie dient „Live And Rare“ natürlich der musikhistorischen Dokumentation des frühen Schaffens der Band, kann einen aber trotz der suboptimalen Klangqualität wirklich mitreißen. Was waren HELMET doch mal für eine geile Band!