TRIP FONTAINE

Lilith CD

Ganze sieben Jahre, zwei Demos und einen Namenswechsel haben IRON COW gebraucht, um schließlich als TRIP FONTAINE zum ersten Mal in voller Blüte zu stehen. Genug Zeit also, um gründlich Wurzeln zu schlagen.

Und so steht die Band aus der Nähe von Frankfurt zwar fest verankert irgendwo im weiten (Post)Hardcore-Feld, doch unter der schroffen Oberfläche arbeitet ein verästeltes Netzwerk aus Einflüssen unentwegt daran, dem erblühten Gewächs auch Nahrung aus benachbarten Fluren (wie Emo und Indie) heranzuschaffen.

Vereinzelt reichen die Enden gar bis in Pop und Jazz. Deshalb strahlt dieses selbstbewusste Debütalbum auch in leuchtenderen Farben als die Auswüchse vieler Mitbewerber, die sich im ruppigen Wind des Mainstreams biegen.

Nicht so TRIP FONTAINE. "Lilith" trägt nicht umsonst den Namen einer Symbolfigur der Emanzipation. Hier wird nicht einfach abwechselnd geschrieen und gesungen, aus- und zusammengebrochen, nur weil es die vorherrschende Meinung von einem erwartet, sondern einzig und allein, um sich selbst zu verwirklichen.

Kein Wunder, dass es der Band beim Winz-Label RP Punkrock schnell zu eng wurde. Redfield Records haben freundlicherweise das Umtopfen übernommen und dieses herausragende Debüt mit neuem Artwork nur wenige Monate nach seinem ersten Erscheinen noch einmal wiederveröffentlicht.

Die Antwort auf die beim abschließenden "We're all chemical" gestellte Frage bleibt indes die selbe: "What's left to do but throw ourselves into the letters and tunes?" - "Na, gar nichts!" Dann mal los.

(39:21) (08/10)