Zwei Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt melden sich DYSE zurück. Trotz des sehr komplexen Materials war der Vorgänger schlicht und ergreifend großartig. Und eigentlich halten sich die zwei Musiker auch diesmal wieder an ein Konzept, das schon vorher gut funktionierte: Eine Gitarre, ein Schlagzeug, zwei Stimmen und viel Noise-Rock.
Das Song-Material auf „Lieder sind die Brüder der Revolution“ zeichnet sich durch den Ausbau eigener Markenzeichen aus. Doch die Band, die sich eigentlich DŸSE schreibt, macht es einem nicht einfach – wieder einmal.
Es ist hier alles ein bisschen dissonanter und es wird mehr experimentiert. So gibt es pompöse Trompetenfanfaren, mehrstimmige Gesänge, Blastbeats und allerlei Rhythmen jenseits des Viervierteltakts – und natürlich wieder seltsame Titel wie „Baubaubau“, „Dysenfischdyse“ oder „Krakenduft“.
Die Texte, die dieses Mal fast ausschließlich in Deutsch gehalten sind, sind ein Gebräu aus Dadaismus, dem eigenen bizarren Humor und deftiger Sozialkritik. In der sehr extrovertierten Sparte Noise-Rock kann eine Band so tatsächlich noch auffallen – positiv, wie anzumerken ist.
Und auch wenn ich Album Nummer eins einen Tacken besser finde, so ist „Lieder sind die Brüder der Revolution“ ein Paradebeispiel für intelligente, aber dennoch mitreißende Independent-Musik geworden.
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