HEADWATER aus Vancouver bezeichnen ihre Musik selbst als „Acoustic Roots Music“, was ein sehr weit gefasster Begriff ist – allerdings liefe man wohl mit jeder enger gefassten Kategorisierung Gefahr, dieser großartigen Band und ihrer Vielschichtigkeit nicht gerecht zu werden.
Dies ist einer der seltenen Fälle, in denen schon nach dem ersten Hören jedes der Stücke seinen eigenen Wiedererkennungswert entwickelt und das Album dennoch einen ganzheitlichen Eindruck hinterlässt.
„Lay You Down“ ist von einer großen atmosphärischen Dichte, die sich vor allem dank der instrumentalen Vielseitigkeit der Bandmitglieder entfalten kann, wobei der Standup-Bass und die Steel Guitar besonders erwähnt werden müssen.
Beim Songwriting stehen der Verfall und das Verlassen (werden) im Mittelpunkt, und bezeichnenderweise trägt das erste Stück den Titel „Death of me“. Es ist schwierig, einzelne Lieder hervorzuheben, aber repräsentativ für die beiden Leitmotive können „Picture show“ („I hope you’ll always know that it’s not too late to come back home“) und das gemächlich vorgetragene und dennoch mitreißende „Only a matter of time“ („The same old situation: Though you struggle for life, in the end it defeats you“) herangezogen werden.
Und selbst das Cover von Fred Eaglesmiths „Freight train“ ist keine an dieser Stelle deplatzierte Ode an Männlichkeit, Trucks und Cowboyhüte, sondern eine willkommene Abwechslung auf diesem grundsätzlich eher melancholischen, fantastischen Album.
(Diese Band war auf der Ox-CD #81 zu hören)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Myron Tsakas
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Myron Tsakas
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Myron Tsakas