Tilburg, Holland. Seit zwölf Jahren ist diese Stadt das Hauptquartier von GREEN LIZARD. Von hier aus planen sie ihre Feldzüge auf die Bühnen der ganzen Welt. Gleich die ersten drei Alben hat Sony veröffentlicht.
Gerechterweise muss man hinzufügen, dass die ursprüngliche Plattenfirma erst später von den Japanern aufgekauft wurde. Trotz 22.000 verkaufter Kopien von "Newborn" (2002) kehrten die verlorenen Söhne GREEN LIZARD desillusioniert und ausgepumpt zurück in die Unabhängigkeit.
Auf der Flucht vor dem Major fielen sie mit ihrem neuen Werk "Las Armas Del Silencio" in die Arme der unabhängigen Qualitätsmanufaktur von I Scream Records. Dort werden sie "enthusiastisch" gefeiert.
Man könnte nicht behaupten, dies geschehe zu Unrecht. GREEN LIZARD wissen, wie man rockt. Ihre Songs sind gut bestückt, haben stellenweise dickere Eier als ihre amerikanischen Vorbilder. Die Band bringt SUM 41 und ALICE IN CHAINS zusammen, ihre Musik viel Gewicht auf die Waage.
Die schweren Gitarren glänzen in der topaktuellen Produktion. Der mit einer melancholischen Note durchzogene Gesang erzählt vermutlich von verflossenen Lieben, verrückten Collegegeschichten und Politik.
GREEN LIZARD spielen ihre jahrelange Erfahrung sicher und routiniert aus. Sie beherrschen das ganze Repertoire der Emo-Punk-Schule. Sie ergänzen den Standard um Stilelemente aus Grunge und Metal.
Zwar ist "Las Armas Del Silencio" trotzdem keine besondere Rockplatte, eine besonders gut gespielte aber schon. Da kommen bestimmt hübsche Mädchen zur Show. (37:49) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Arne Koepke