POTENCE

L’amour au temps de la peste

Auf diese Platte freue ich mich, schließlich singt hier der ehemalige Sänger von DAÏTRO mit, einer meiner absoluten Lieblingsbands. Leute von GERANIÜM sind wohl auch mit dabei. Auf dem Fluff Fest letztes Jahr war das auch ganz schön, klar, nachmittags auf so einer Riesenbühne ist das nicht ganz so easy, aber die Stimme, ja die Stimme, die war schön.

Natürlich habe ich mir eigentlich gewünscht, dass POTENCE einfach DAÏTRO 2.0 sind, aber das sind sie nicht. Diese Erwartungen sollten wahrscheinlich einfach begraben werden. Was POTENCE allerdings sind, wird auf dieser LP weitaus deutlicher als auf dem vorausgegangenen Demo.

POTENCE klingen nämlich weitaus mehr nach Crust als nach irgendwas anderem. Der Sound kommt druckvoll daher, die Vocals sind weit in den Hintergrund gemischt, dafür brummen einem die Saiteninstrumente gut in den Ohren.

Ohne Verschnaufpausen kommt man hier auch nicht aus, aber so episch, wie man das von anderen Bands kennt, wird es auf „L’amour au temps de la peste“ nicht. „La machine dure“ gibt sich schon beim ersten Anhören als Highlight zu erkennen, metallisch wie ALL PIGS MUST DIE, dann aber auch wieder chaotisch genug, um an ALPINIST zu erinnern.

Das sind die Momente, in denen POTENCE am stärksten sind. Gepaart mit politischen Texten, wie in „Cercle vicieux, éternel retour“ ist das schon eine mächtige Keule, die da geschwungen wird.

Zu den französischen Texten gibt es übrigens auch Übersetzungen, damit einem da bloß nichts entgeht. POTENCE sind zwar nicht DAÏTRO, aber sie sind trotzdem gut. Anhören.