KURT COBAIN - TOD EINER IKONE

Willkommen in der Welt fortgeschrittener Verschwörungstheorien hinsichtlich des Selbstmords von NIRVANA-Frontmann Kurt Cobain im Jahr 1994. Alternativ dazu kann man sich natürlich auch die aktuelle, von Töchterchen Frances Bean mitproduzierte HBO-Doku „Cobain: Montage of Heck“ ansehen.

Die gewährt zwar intime Einblicke in das Familienleben der Cobains, ist aber letztendlich nicht mehr als netter nostalgischer Trip, der noch mal zu untermauern versucht, dass der von Drogensucht gebeutelte NIRVANA-Sänger und -Gitarrist den Freitod wählte, weil er mit dem Erfolg seiner Band nicht klar kam.

Darin kommt tatsächlich auch mal die inzwischen durch Schönheits-Operationen schlimm entstellte Witwe Courtney Love zu Wort, der verständlicherweise Benjamin Statlers Dokudrama „Soaked In Bleach“ (so der Originaltitel von „Kurt Cobain – Tod einer Ikone“) überhaupt nicht in den Kram passte.

Bereits Nick Broomfield hatte 1999 in seiner Dokumentation „Kurt & Courtney“ (wie schon zuvor Ian Halperin und Max Wallace in ihrem Buch „Who Killed Kurt Cobain?“) einige unangenehme Thesen zu diesem Thema verbreitet, die Love zur Strippenzieherin eines Mordkomplottes machten, um ihren Mann loszuwerden.

Hauptbelastungszeuge war dabei der Privatdetektiv Tom Grant, den Love damals anheuerte, um nach ihrem Mann zu suchen, der kurz vor seinem Selbstmord aus einer Entzugsklinik in LA abgehauen und untergetaucht war.

Neben Grants Darstellung der Ereignisse werden bei „Soaked In Bleach“ auch neue Tatortfotos ins Spiel gebracht, die aber nicht dazu führten, dass der Fall neu aufgerollt wurde. Was auch immer an dieser einem Film noir entsprungenen Geschichte dran sein mag, sie ist einfach zu gut, um nicht noch mal erzählt zu werden, auch wenn sich die genauen Umstände von Cobains Tod wohl niemals genau klären lassen werden.