In diesem Jahr wird die in Düsseldorf gegründete Band KREIDLER tatsächlich schon zwanzig Jahre alt. Zu diesem Anlass erscheint auch ein neues Album, das seltsamerweise in Georgien aufgenommen wurde. Und tatsächlich hört man das auch, denn zwischen ihre Einflüsse von YELLO, John Carpenter, NEU! oder KRAFTWERK mischt sich diesmal Weltmusik.
Das macht KREIDLER aber nicht gleich zur Ethno-Kapelle für Althippies, denn auf „ABC dominiert die für die Band so typische Form „intelligenten Technos“, bei der Bass und Schlagzeug den Takt der motorischen, kantigen Rhythmik vorgeben, versetzt mit fließenden elektronischen Sounds.
Wie auch auf ihren vorherigen Platten „Den“ und „Tank“ faszinieren die Düsseldorfer erneut mit einem extrem konzentrierten, physisch spürbaren und groove-orientierten Sound, in den sich menschliche Stimmen höchstens in Form vereinzelter Sprachfetzen verirren – ganz zu schweigen von der völligen Abwesenheit von Gitarren –, was aber nie den Eindruck erzeugt, als würde dadurch etwas fehlen.
„Wir sind die Roboter“ heißt es ja bei KRAFTWERK, aber im Gegensatz zu denen versuchten KREIDLER eigentlich noch nie, „Maschinenmusik“ zu machen, sondern bleiben auch auf „ABC“ konventionelleren Rockstrukturen verbunden, ohne deren stereotype Vorgaben hinsichtlich Strophe, Refrain etc.
zu teilen, was ein weiteres Mal so smart wie sexy ist.
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