Tausendsassa Vernon Reid mit einem neuen Projekt und sein unverwechselbares Gitarrenspiel dominiert auch dieses Album. Dabei zeigt er sich deutlich verspielter und mit mehr Jazz im Handgelenk als bei den YOHIMBE BROTHERS.
Der Funk ist geblieben und der andere YOHIMBE BROTHER ("I was told this is a sports bar"), DJ LOGIC, taucht auch hier zu einem Gastspiel bei einem Song auf. Statt HipHop und Turntableism mit Reids magischer Gitarre zu kombinieren, wird diesmal aber auf eine mehr oder weniger klassische Rockbesetzung zurückgegriffen.
Diese stellen MASQUE mit Bass, Schlagzeug und Orgel (sowie einigen anderen Tasteninstrumenten) und liefern dabei eine äußerst versierte Grundlage ab, auf der Reid teils in bester Hendrix-Manier drauflosrocken kann.
Erstaunlich oft fährt er sein manchmal auch exentrisches Gitarrenspiel zurück und gibt der Band Raum, die dann auch ihr ganzes Können aufbietet. Das Album vermittelt so, trotz des Entstehungszeitraumes von rund zwei Jahren, oftmals den Eindruck einer spontanen Jamsession, bei der es zwischen allen Beteiligten von der ersten bis zur letzten Minute gewaltig funkt.
Der Albumtitel ist dabei Programm, herausgekommen ist ein schillerndes, facettenreiches, vitales Album mit quietschenden Gitarren, jaulenden Orgeln und funky Bass. Trotz aller Smoothness und relaxtem Gestus geht es dabei immer nach vorne - dieses Album kickt.
(47:48) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Simon Brüggemann