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KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD

Fishing For Fishies

Bei dem siebenköpfigen Bandkollektiv mit dem sperrigen Namen kann man sich stets darauf verlassen, dass man sich auf nichts verlassen kann. Es gibt Menschen, die wechseln seltener die Unterwäsche als KGATLW den Musikstil, und man darf niemals eine ihrer Platten ungehört kaufen, wenn man nicht auf derbe Überraschungen vorbereitet ist.

Bei „Fishing For Fishies“, dem ersten neuen Release seit der Irrenhaus-Idee, im Jahr 2017 fünf komplett unterschiedliche Alben zu veröffentlichen, hatte sich die ADHS-Rock-Truppe zunächst auf ein simples Konzept verständigt.

Eigentlich hatten sie versucht, ein Blues-Album einzuspielen. Doch es wären nicht King Gizzard, wenn sie sich dabei nicht hoffnungslos verzettelt hätten. Ihre Kreativität ist und bleibt leider in keiner Weise kanalisierbar, und so kommt es hier wieder zu einem schwer zu durchschauenden Wust aus guten Ideen, freakigen Arrangements und kenntnisreichem Umgang mit der Musikgeschichte.

Es geht mit flockigen Country-Blues los, dann wird daraus Party-Funk, bevor der nächste Song mit knallhartem Boogie-Shuffle losknattert. Es bleibt weiter unberechenbar mit einer Nummer namens „The cruel millennial“, Highway-Rock für Roadmovies, dann eine verhuschte Folknummer, die klingt wie CARPENTERS auf Vegemite und Weed.

Ein roter Faden ist natürlich nicht ansatzweise auszumachen, aber genau deswegen sind die abseitigen Genre-Hops der Australier ja stets so unterhaltsam.