JOYCE MANOR

Cody

Auch auf „Cody“ gibt es wieder kein zweites „Five beer plan“. Stattdessen verabschieden sich JOYCE MANOR endgültig vom wütenden Indie-Punk und widmen sich melancholischem Pop-Punk. „Never Hungover Again“ von 2014 gab die Grundstimmung bereits deutlich vor, die nun auf dem vierten Album der Kalifornier voll und ganz ausgelebt wird.

Herzschmerz mit der Tendenz zum Kitsch, der jedoch im richtigen Moment die Kurve kriegt, um nicht peinlich zu sein. Diese Stilsicherheit hat die Band vermutlich auch Produzent Rob Schnapf (unter anderem Elliot Smith) zu verdanken.

Das Songwriting bleibt kompakt wie eh und je, da macht Barry Johnson und Co. keiner was vor. Doch entgegen meiner Erwartungen ist es der Band gelungen, sich noch zu steigern. Es sind zwar nur Kleinigkeiten, die sich jedoch im Gesamtkontext der Platte sehr stark auswirken.

Das ist beispielsweise eine dezente zweite Gesangstimme hier, mal eine wieder aufgegriffene Gitarrenmelodie da, oder einfach ein Schellenkranz. Wieder einmal ein sehr coole Platte!