John Vanderslice hat sich einen Namen gemacht als Perfektionist, der monatelang an seinen Songs tüftelt und frickelt, der sehr viel Zeit auf das Arrangieren und Instrumentieren verwendet und dessen Alben daher den Ruf genießen, immer von vorne bis hinten genau durchdacht zu sein.
Wenn nun ausgerechnet dieser besessene Studiobastler eine Platte vorlegt, die innerhalb von nur drei Tagen live eingespielt wurde, könnte man einen Schnellschuss vermuten. Weit gefehlt: „White Wilderness“ fügt sich nahtlos in das Gesamtwerk des Songwriters aus Florida ein, und auch die Beteiligung des MAGIK*MAGIK ORCHESTRA führt erst einmal auf eine falsche Fährte: Das 19-köpfige Orchester ist zwar durchaus in der Klassik zu Hause, fühlt sich aber auch im Klangkosmos von Vanderslice pudelwohl.
Auf „White Wilderness“ reichert es seinen Sound mit behutsam eingesetzten und überaus passenden Streicher- und Bläserarrangements an. Und mit „Overcoat“ ist Vanderslice diesmal sogar ein echter Ohrwurm gelungen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Arne Ivers