JOHN MAUS

We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves

Das dritte Album des in Austin (Minnesota, nicht Texas) lebenden John Maus, der neben einer musikalischen Ausbildung am California Institute Of Arts auch ein Philosophie-Studium an der elitären European Graduate School in Saas Fee in der Schweiz vorweisen kann.

Maus ist ein Einzelkämpfer, seine Veröffentlichungsliste lang, inklusive Kooperation mit Ariel Pink, doch mit dessen Neo-Folk haben seine Solo-Platten nichts zu tun, die ich in der Vergangenheit mit Achtziger-Synth-Pop-Größen verglich.

Das aktuelle Werk mit dem komplexen Titel „We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves“ erinnert mich immer wieder an das Schaffen von Paul Roland, ist aber nicht so düster. Wie gehabt strahlt das Album einen gewissen Alleinunterhalter-Charme aus, ohne dabei trashig zu wirken.

Maus nimmt sich ernst, dennoch geschieht sein Zitieren, ohne herumzublödeln, mit einem Augenzwinkern. Bestes Beispiel: Die absurde, effektüberladene Achtziger-Dream-Synthie-Pop-Version von BODY COUNTs „Cop killer“ – statt fieser Riffs und machohafter Rap-Vocals wird hier entspannt „Cop killer, let’s kill some cops tonight“ gesäuselt.

Immer wieder spannend, betörend und interessant, wie John Maus sich und seine Musik inszeniert.