Manchmal würde man gerne sich selbst zitieren, wenn doch die Besprechung der früheren Platte eines Musikers bestens auch auf dessen neues Werk passt. John Maus - ein wunderschöner Name - ist Eingeweihten von seiner Zusammenarbeit mit Panda Bear von ANIMAL COLLECTIVE und Ariel Pink ein Begriff, er selbst ist auf ganz anderen musikalischen Pfaden unterwegs und hat mit "Love Is Real" wie schon mit "Songs" ein zwischen grenzenloser Naivität einerseits und beeindruckender Zitierfreudigkeit andererseits pendelndes Synthie-Pop-Album eingespielt, dessen minimalistische Homerecording-Produktion unglaublichen Charme entwickelt.
ULTRAVOX-Kitsch trifft auf Marc Almond, Gary Numan auf frühe DEPECHE MODE, alte SIMPLE MINDS auf ORCHESTRAL MANOEUVRES IN THE DARK und TUXEDOMOON - John Maus ist wie Captain Nemo an seiner Orgel, der spielt, während seine Welt untergeht.
Ein wundervolles Album aus jener Galaxie, aus der einst auch die SPARKS zu uns auf die Erde geschossen wurden. (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Joachim Hiller