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STATUES ON FIRE

IV

Hieß der Vorgänger noch wenig hoffnungsvoll, wenngleich sehr zutreffend bezogen auf die damalige Weltlage, „Living In Darkness“, ist das pressfrische Album nüchtern mit „IV“ betitelt. An Inhalt und Konzept, und der Weltlagenbeschreibung ändert das jedoch rein gar nichts. Im Gegenteil, die vier Brasilianer fahren mit ihrem vierten Streich noch schärfere Geschütze auf, zielen präziser und treffen schonungsloser. Musikalisch-technisch auf höchstem Niveau, textlich bissig und kompromisslos. STATUES ON FIRE sind still on fire und kulminieren mit „IV“ in puncto Songwriting und Direktheit. Elf hyperaktive und ultradynamische Up- bis Midtempo-Punk-Rock-Metal-Songs, die hoffnungslos optimistisch nach vorne gehen – und leider kein gutes Weltbild zeichnen. In den besten Momenten sind STATUES ON FIRE der perfekte Klon zwischen frickeligen A WILHELM SCREAM, euphorischen ATLAS LOSING GRIP und anklagenden PROPAGANDHI sowie melancholischen SAMIAM. Bolsonaro, Corona und Co. haben Schaden angerichtet – SOF nehmen mit „IV“ direkt Bezug darauf, geben Contra und Persönliches preis. Wenn es etwa „I hate your god“, „No control“ und „Refuse to die“ heißt, dann aus schlechten Gründen. „IV“ ist ein streng antifaschistisches, Anti-Bolsonarismus- und Anti-gute Christen-Album. Handwerkliche Finesse, präzise Lyrics: Top!