Mit einer verschmusten Kuschelsoul-Nummer namens „You don’t wanna be my baby“ steigt Aaron Frazer in sein erstes Album unter eigenem Namen ein. Frazer hat als Multi-Instrumentalist und Songschreiber ein gewichtigen Anteil am Sound von DURAND JONES & THE INDICATIONS, bei denen er auf der Bühne hinter den Drums sitzt und als zweiter Leadsänger fungiert. Mit dem durchweg spannenden Debüt „Introducing“ schwimmt sich der Wahl-Brooklyner vom INDICATINOS-Sound frei, auch wenn er nach wie vor im Sixties-Soul-Kosmos verhaftet bleibt. Was den Sound hier so speziell macht, sind außer der butterweichen Performance der Band besonders Frazers Vocals; über weite Teile des Albums begeistert er mit quiekigen Falsettparts, klingt dabei verdächtig nach dem jungen Smokey Robinson. Die Produktion des geschmeidig groovenden Werks geht dabei aufs Konto von BLACK KEYS-Wunderkind Dan Auerbach, der auch als Co-Songwriter und Gitarrist bei allen Tracks mitwirkt. Ein weiterer illustrer Gast ist Mike Rojas, der als Studioveteran und Sessionmucker seit mehr als dreißig Jahren den zeitgenössischen Memphis-Soul prägt. Ein leichtfüßiges, aber auch mitreißendes Album, dem zu keiner Zeit die Puste ausgeht, und das mit „Over you“ sogar einen potenziellen Dancefloor-Hit vorweisen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #175 August/September 2024 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Gereon Helmer