FAITH NO MORE

Introduce Yourself

Nachdem FAITH NO MORE 1985 ihr Debütalbum auf dem Labelableger des im Maximumrocknroll-Umfelds gegründeten D.I.Y.-Plattenvertriebs Mordam veröffentlicht hatten, unterschrieben sie für „Introduce Yourself“ (1987) auf dem einst Ende der Siebziger in L.A.

als Punk-Label gegründeten Slash Records, das zu diesem Zeitpunkt aber bereits ein Major-Ableger geworden war. Mit diesem Album stellten sich erste Erfolge ein, speziell das neu aufgenommene „We care a lot“ (schon auf dem Debüt enthalten) entwickelte sich schnell zum Hit in „alternativen“ Discos, erfreute sich wegen seines eigenwilligen Stilmixes aus Chuck Mosleys halb gerappten Vocals, dem dezenten Synthie-Teppich, dem markanten Rhythmus und dem hymnischen Refrain szeneübergreifend großer Beliebtheit – FAITH NO MORE legten hiermit noch ohne Mike Patton den Grundstein zu ihrem späteren Erfolg.

Zumindest für meinen Geschmack waren sie aber auch nie besser: diese dunkle Schwere, diese stilistische Einzigartigkeit, die ansatzweise Verbindung zur Hardcore-Szene, trotz damals schon erkennbarer Wendung hin zu mainstreamigeren Sounds – „Introduce Yourself“ ist einfach ein ikonenhaftes Album, das neben dem Überhit „We care a lot“ auch mit „Faster disco“, „Anne’s song“, „The crab song“, dem wundervollen „Blood“ und seinem mitreißenden Spirit begeistert.

Mögen andere den Beginn der „richtigen“ FAITH NO MORE erst mit „The Real Thing“ von 1989 datieren, auf dem erstmals Mike Patton als Sänger zu hören war, ich bleibe bei meinem Urteil. Ein Überklassiker, der nun auf grellgelbem 180-Gramm-Vinyl neu aufgelegt wurde.