RISE AND FALL

Into Oblivion CD

RISE AND FALL waren bislang nie eine besonders Aufsehen erregende Band gewesen. Ihre EPs für Join The Team Player waren gute Mosh-Hardcore-Scheiben und die Seelenverwandtschaft zu den ehemaligen Labelmates PAINT THE TOWN RED nur naheliegend.

Und dann das: "Into Oblivion" ist ein Wahnsinnsalbum geworden, dank dem die Belgier sich verdientermaßen einen Deal mit dem niederländischen Ausnahmelabel Reflections Records angeln konnten.

Was ist also passiert im Lager der Band? Schwer zu sagen, denn groß verändert hat sich ihr Sound eigentlich nicht. Die Unterschiede liegen eher im Detail: Die Formel "Mosh + Hardcore" wurde in Richtung "Metal + Punk" verschoben.

und an Stelle der üblichen "Megafett-Produktion" drückt einen der schweinisch dreckige und aggressive Sound der zehn Stücke mit Wucht zurück in den Sessel. Keine Frage, hier sind vier Herren ganz gewaltig angepisst, besser: verzweifelt.

Und erinnern in der Vertonung dieses Zustandes frappierend an die Intensität der gottgleichen WOLFPACK in deren Frühphase. Dabei klingen RISE AND FALL sogar noch einen Tacken kaputter. Etwa so, als wären INTEGRITY plötzlich zu einer Crustpunk-Band mutiert.

Eben "Punkmetal", wie man den Sound selbst charakterisiert haben möchte. Doch all die Vergleiche in diesem Review sollen vor allen Dingen dazu dienen, einer bisher unbeachteten beziehungsweise als latent konturlos eingestuften Formation die Aufmerksamkeit zu besorgen, die sie ab sofort verdient hat.

Denn an "Into Oblivion" gibt es für abgehärtete Ohren in diesem Winter kein Vorbeikommen! Und die belgische Hardcore-Szene hat mit RISE AND FALL endlich wieder ein relevantes Aushängeschild jenseits der leidigen Eurocore-Bewegung gefunden.

(28:41) (08/10)