Nach dem Ausstieg von Sänger Cris Jereu ist inzwischen nur noch Bobby Ferry von der Urbesetzung 1991 übrig geblieben. Aus diesem Grund werden die diesmal noch düsterer als sonst geratenen Geschichten ganz tief aus der Gosse und anderen Untiefen menschlichen Daseins auch ausschließlich von Ferry gesungen/gegurgelt/gekeift. Begleitet von tief mahlenden Riffs und rödelnden Gitarrensoli erzählt „Into Dust“ von diversen unschönen Gelegenheiten des Scheißefressens. Behaglich geht anders. Titel wie „Null and eternal void“, „The floor wins“, „Born on a barstool“ oder „Dirt in your mouth“ sprechen für sich. Eine ziemlich persönliche Affäre ist das geworden, so sehr, dass mich phasenweise das unschöne Gefühl beschleicht, hier die Misere eines Fremden zu begaffen. „Raise your glass / All things pass / I was born on a barstool / I was born with a drink“. Heftig harte Kiste, nur für Freunde des Schwermuts.
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Marvin Kolb
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Anke Kalau