INTER ARMA kommen aus der lebendigen Musikszene von Richmond, Virginia und veröffentlichten 2007, ein Jahr nach der Gründung, ein erstes Demo. 2010 kam das „Sundown“-Album und 2013 der Wechsel zu Relapse, wo im gleichen Jahr „Sky Burial“ erschien, dem 2016 „Paradise Gallows“ folgte.
Das wurde im Ox als bunter Mix aus Sludge, Black Metal, Death Metal, Psychedelic und Siebziger-Prog-Rock beschrieben, immer wurden sie mit NEUROSIS referenziert. Nun ist mit „Sulphur English“ das vierte Album raus – und alles ganz anders.
Gitarrist Trey Dalton erklärt das so: „Es war Absicht, dass diese Platte anders wird. Es ist wohl eine Reaktion darauf, dass wir mit einer bestimmten Musik assoziiert werden, die uns unserer Meinung nach aber nicht wirklich repräsentiert.
Ich denke, in gewisser Weise soll diese Platte darunter einen Schlussstrich ziehen. Falls jemand erwartet hat, dass wir immer mit demselben Album in der Art von [Songs wie] „The summer drones“ oder „The cavern“ ankommen, müssen wir ihn leider enttäuschen, und genau darum ging es uns auch.“ Die Erwartungen der Metal-Szene hat Dalton dabei im Hinterkopf, die – nicht anders als manche Fans aus der Punk- oder Hardcore-Szene – die Bands am liebsten auf immer auf den Sound festnageln möchte, mit dem man die Band einst kennen lernte.
Nein, komplett die Hörgewohnheiten sprengen kann „Sulphur English“ keinesfalls, denn mal sind INTER ARMA pechschwarze Reiterhorden à la WOLVES IN THE THRONE ROOM, um im nächsten Moment schleichend doomig daherzukommen und auf maximale Härte zu setzen.
Es ist vielmehr die Komplexität, die die Stilvielfalt, die oft – siehe „Citadel“ – in einem Song mehr Genres vereint als andere Bands auf ihrem kompletten Album. Darauf kann man sich mit großem Genuss einlassen, wie ich finde.
Und vor den Kopf stoßen kann man damit sowieso nur engstirnige Zeitgenossen.
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