PONTIAK

Innocence

Nach einer kürzeren kreativen Schaffenspause von knapp zwei Jahren hat es die Carney-Brüder aus Virginia mal wieder in die heimische Scheune verschlagen, sprich: ihr eigenes Studio, um ein neues Album einzuspielen.

Eine Band, bei der es mir teilweise wirklich schwerfällt, herauszuarbeiten, was ein neues Album anders oder besser macht als der Vorgänger. Bei „Innocence“ fällt allerdings auf, dass sich die drei Brüder neben ihren gewohnt stoischen Hardrock-Drones mit starken BLUE CHEER-Anklängen einige sehr melodische akustische Momente gönnen, die auf „Echo Ono“ von 2011 noch nicht so ausgeprägt waren.

Und vielleicht besitzen diesmal die exzessiven psychedelischen Riff-Zelebrationen des Trios insgesamt eine samtig-weiche Melodiösität, ohne dass das unbedingt etwas an dem kantig-rohen Sound von PONTIAK geändert hätte.

Man kann auch „Innocence“ wieder wunderbar in einer Endlosschleife genießen, muss aber beim breitbeinigen Luftgitarrespielen häufiger mal innehalten, wenn die Carneys zur Akustikgitarre greifen.

Und falls ihr Songwriting noch etwas mehr sophisticated werden sollte, könnten sie sogar mal ELEVENTH DREAM DAY auf meiner Liste ewiger Lieblingsbands in Sachen subtilen Gitarrennoise verdrängen – aber nur vielleicht ...