MINUS THE BEAR

Infinity Overhead

Die versierten und atmosphärischen Reverbklänge sowie die Rückkehr zu Produzent Matt Bayles (CURSIVE, ISIS) machen diesen stark auf den Gitarren basierenden Release zwar zur schlüssigen Fortsetzung des bisherigen Oeuvres, zeigen die Jungs aus Seattle aber auch von ihrer verträglichsten Seite.

Also nicht auf allzu große Überraschungen hoffen, man wurde lediglich etwas massenkompatibler. Einen Favoriten gibt’s trotzdem, er heißt „Heaven is a ghost town“, denn allein schon wegen seiner provokativen Texte, mit denen sich die Band in einem von Kreationismus geprägten Land wie Amerika sicherlich wenig Freunde machen wird, muss man den Song einfach lieben.

„Empty party rooms“ und „Zeros“ spielen sich dann in einem recht traditionellen JEW- und GUK-Emocore-Kontext ab, überzeugen aber durch ihre reduzierte Art und sind catchy, weil man mal den Refrain in den Fokus stellt, und wenn ein Solo kommt, dann nimmt sich die Band Zeit dafür und überfrachtet den Track nicht.

Beim wiederholten Hören lernt man gerade diese Reduktion aufs Wesentliche zu schätzen. Für den letzten Track „Cold company“ fand man dann sogar noch die Distortion-Pedale wieder und kann vielleicht den einen oder anderen Fan aggressiver Töne versöhnen.

Schließlich ist mit Knudsen hier ein ehemaliger BOTCH-Mann einer der Drahtzieher.