RAW POWER

Inferno

RAW POWER aus Italien bestehen mittlerweile seit 36 Jahren, wobei sie immer kontinuierlich aktiv waren und ständig Konzerte in Europa und den USA spielten und auch immer wieder neue gute Alben veröffentlichten.

1984 erschien die „You Are The Victim“-LP, welche der Einstieg in die internationale Wahrnehmung war. RAW POWER waren Mitte der Achtziger Jahre eine der ersten Bands aus Italien, die in den USA auf Tour gingen und mit Toxic Shock Records ein fähiges Label hatten.

1984 spielten RAW POWER im Olympic Auditorium von Los Angeles gemeinsam mit den DEAD KENNEDYS, RIIYSTETYT, B.G.K. und REAGAN YOUTH vor mehr als fünftausend Punks. Kurz darauf erschienen Anfang 1985 die „Screams From The Gutter“ LP als auch die „Wop Hour“-7“ auf Toxic Shock Records und machten die Band auf einen Schlag in den USA bekannt.

Das ist bis heute der Türöffner für regelmäßige Touren von RAW POWER in den USA. Tragisch war 2002 der frühe Tod des Gitarristen Giuseppe Codeluppi, Bruder des Sängers Mauro, der beim Fußballspielen einem Herzinfarkt erlag.

Die Besetzung der Band veränderte sich mehrfach, wobei das jetzige Line-up seit über zehn Jahren stabil ist. Insgesamt haben RAW POWER 15 Alben auf 13 Labels veröffentlicht. Zuletzt erschien im Jahr 2014 bei Beer City Records aus den USA „Tired & Furious“.

Mehrere Plattenlabels brachten über die Jahre hinweg Diskografie-Boxen von RAW POWER raus, die mal mehr und mal weniger taugten. Das neue Album „Inferno“ erscheint nun auf Demons Run Amok, welches eher im Metal-Bereich angesiedelt, womit eine gute Verbreitung in Europa gesichert ist.

„Inferno“ hat mich bereits beim ersten Anhören sehr positiv überrascht. Den Hardcore-Punk-Stil von RAW POWER kann man durchaus als eigenes Markenzeichen bewerten, ihre Songs verfügen allesamt über ein sehr kompaktes als auch geradliniges Songgerüst, und werden mit einer unfassbaren spieltechnischen Präzision vorgetragen.

Das Schlagzeugspiel ist so verdammt fix, dass man glaubt, der Mann hinter den Drums hieße Lucky Luke, denn der schießt schneller, als er zieht. Gepaart mit den richtig guten Gitarrenriffs und dem markanten Gesang erhält man als Zuhörer eine regelrechte Powerhouse-Hardcore Punk-Ohrdusche.

Die Band schafft es, bei ihren 15 Songs die Qualität sehr hoch zu halten und vor allem auch zu begeistern. Ich höre mir die Songs an und denke bei jedem: echt geil! So etwas passiert mir ansonsten eher selten.

Und zum ersten Mal in über dreieinhalb Jahrzehnten werden auch vier Songs in der Muttersprache Italienisch gesungen. Das hätten RAW POWER ruhig schon eher machen sollen, denn das Resultat ist gut ausgefallen.

Die Italienische Sprache gibt der Musik von RAW POWER einen Extra-Touch „scharfe Härte“.