Warme Nadeln gehen ja für gewöhnlich schneller unter die Haut als kalte Nadeln. Doch leider gelingt das WARM NEEDLES auf ihrem Debütalbum nur bedingt. Der Dreier aus Long Island, New York hat seinem ersten Album mit „Inconsolable“ einen programmatischen Titel gegeben und wird diesem Titel leider auch gerecht.
Die Platte ist sehr eintönig und wenig mitreißend, um nicht das Wort inconsolable zu verwenden, was so viel bedeutet wie „trostlos“. Die lieblos zusammengeschmissene Mischung aus einfach gestricktem Drei-Akkorde-Punkrock und rauhem Gesang reißt einen wirklich nicht vom Hocker.
Natürlich sind sie eine Band, die perfekt auf The Fest in Gainesville passen würde. Aber das ist noch lange kein Qualitätsmerkmal. Denn wo andere Bands ihr mangelhaftes musikalisches Können durch Leidenschaft oder Innovation auszugleichen versuchen, versinkt diese Platte in trostlosem Geschrammel.
Hier fehlt es einfach an allem: Energie, Tempo, Leidenschaft, fachlichen Fähigkeiten und vor allen Dingen Wiedererkennungswert. Der Gesang reißt überhaupt nicht mit, sondern wirkt eher sedativ auf den Hörer, weil sich alles gleich anhört.
Dies liegt auch an den wenig ausgefeilten Texten, in denen die einzelnen Zeilen zu oft wiederholt werden. In einer Schularbeit würde unter dieser Platte stehen: Thema verfehlt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und André Hertel