Hm, der Titel dieser EP klingt wie eine Gravur auf einer "goldenen" Armbanduhr, die man dem verdienten Angestellten, der es ausgehalten hat, zehn Jahre in einem Scheißladen zu arbeiten, zum Jubiläum überreicht.
TEKULVI kommen, obwohl ihr Name eher Finnland suggeriert, aus Chicago, wo sie irgendwer ganz schlau in die "Math Rock"-Schublade gepackt hat. Und ich muss sagen, schon bei dem Begriff "Math Rock" wird mir schlechter als wenn ich zehnmal hintereinander "Emo" sagen muss.
Aber lassen wir das. Diese EP, deren Titel ich nicht wiederholen will, ist der Nachfolger des Debüt-Albums "Who Knows Where We Are" von 2000, das mit der schönen Formulierung "Chicago-style soundscape rock" so treffend beschrieben wurde - und diese Beschreibung kann man auch hier anbringen.
TEKULVI spielen mal noisigen, mal ruhigeren, teilweise stark jazzig-verfrickelten Post-Hardcore, der teilweise auch mit Saxophon- und Synthie-Einsatz arbeitet. Dabei sind TEKULVI immer noch relativ songorientiert und dynamisch, verlieren sich nicht in ihren Songs.
Gesang teils zweistimmig, mal ruhig, mal schreiend - auch das geht. Ausprobieren. (25:08) (6/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Joachim Hiller