IMPERIAL STATE ELECTRIC

s/t

Ziemlich genau zwei Jahre nach dem letzten HELLACOPTERS-Album kommt deren Kopf Nicke Andersson mit seinem ersten Soloalbum um die Ecke und weiß vom ersten Takt an mit einem wilden Ritt durch die Rockgeschichte der Sechziger und Siebziger zu begeistern.

Beim ersten Hören fühlte ich mich wie damals als Kind Mitte der Siebziger, als ich bei meinem zehn Jahre älteren Cousin im Zimmer saß und staunend dessen Plattensammlung bewunderte und von STATUS QUO, KISS oder THE SWEET rote Ohren bekam.

Der Opener „A holiday from my vacation“ rockt in bester Glamrock-Manier los, beim Refrain blitzt Nickes alte Liebe zu KISS durch und man gewinnt, ebenso bei „Together in the darkness“, den Eindruck, Paul Stanley sänge im Background.

„Throwing stones“ beginnt als treibender Rock-Song und erinnert gegen Ende an HAWKWIND, wenn diese den Sequencer eingesetzt haben, „I’ll let you down“ klingt wie eine Lennon/McCartney-Komposition, aber über all dem thront Nickes unverwechselbare Stimme, was die Platte beinahe wie ein weiteres HELLACOPTERS-Album klingen lässt.

Nicke hat nahezu alle Instrumente im Alleingang aufgenommen, wobei ihm alte Weggefährten wie Dregen oder Boba Fett alias Anders Lindström, der hier allerdings im Gegensatz zu den HELLACOPTERS Gitarre und nicht Piano spielt, und einige andere unter die Arme gegriffen haben.

Der Sound des Albums ist nahezu perfekt und im Gegensatz zum ehemaligen GLUECIFER-Gitarristen Captain Poon, der ja bereits das zweite Album seiner neuen Band BLOODLIGHTS auf den Markt geschmissen hat, hat Nicke Andersson ein Ass im Ärmel, welches dem Norweger fehlt – er ist einfach ein begnadeter Songwriter.

Das Label schreibt: „Album of the year? Probably.“ Ich würde eher sagen: „Album of the year? Most probably!“