Wenn sich jemand in Großaufnahme auf dem Cover präsentiert, hat das für mich oft etwas von übersteigerter Selbstdarstellung. Wenn derjenige aber zuvor über fünfzig Kilo abgenommen hat, seine Alkoholiker-Vergangenheit besiegte, einen professionellen Fotografen beauftragt hat und bislang nie großartig auf seinen Covern zu sehen war, dann geht das durchaus in Ordnung.
Derartige Einschnitte bedeuten ein neues Leben und über dieses singt und philosophiert Austin Lucas auf seinem zehnten Album. Americana-Folk mit Alternative Country der ausgefeilten Art unterstützen seinen Gesang, der facettenreich genug ist, sich „Immortal Americans“ gerne im Ganzen anzuhören, mit Ausnahme des letzten Songs, der zumindest mir gar nicht gefallen will.
Hier geht die vokale Bandbreite von Lucas in eine Falsettstimme über, die zusammen mit der spärlichen Bandbegleitung eher als Rausschmeißer taugt. Der Mann aus Süd-Indiana versteht es jedoch sonst, jedem Stück eine eigene und hohe Qualität zu verpassen.
Das klingt alles spannend genug, um sich das im Dezember live in einem deutschen Club anzusehen.
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