Ein Instrumental-Intro über 2:16 Minuten – das kann sich leicht als Rausschmeißer herausstellen auf so einem Debütalbum. Im Falle von FUFFZEHNSECHZEHN aus Krefeld tut es dem Ganzen hingegen keinen Abbruch, weil’s nämlich so schön rasant und beschwingt rüberkommt. Womit die Richtung, in die diese Platte geht, denn auch gleich abgesteckt wäre: rasant und beschwingt eben. „Ihre schönsten Lieder“ ist klug getextet, steckt voller Punk mit Ska-Einfluss, der sehr oft sehr stark an RANTANPLAN erinnert und sich damit, glücklicherweise, gänzlich von den Gedanken abhebt, die dem Rezensenten kamen, als er vorab den Ursprung des Bandnamens erkundete: 1516 – das ist das Jahr, in dem das Reinheitsgebot zum Bierbrauen in Bayern niedergeschrieben wurde. Das ist eher DIMPLE MINDS- oder LEERE VERSPRECHUNGEN-Niveau. Das rauscht herab in Richtung des Bodensatzes deutschsprachiger Punk- und Rock-„Kultur“. Und das kann genauso abschrecken wie ein langes Intro. Kann. Tut es aber nicht. Manchmal lohnt sich das Dranbleiben und Eine-Chance-Gewähren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Frank Weiffen