FINTE

Ignoranz und Illusion

Hildesheim ist die Ausfahrt direkt hinter Hannover. Zwei nichtssagende Städte mit „H“, die im Grunde genauso gut auch eine sein könnten. Wenn da nicht diese Universität mit dem Kuwi-Zweig wäre. Und wer keinen Bock zum Pendeln hat, wohnt im Zweifel sogar in der Domstadt. Dann kann es tatsächlich passieren, dass dort eine Band gegründet wird. So geschehen bei den umtriebigen Jungs von FINTE, die bereits seit vier Jahren progressiven Postcore mit deutschen Texten fabrizieren. Letzteren hört man den universitären Hintergrund deutlich an und so bekommt man ganz nebenbei gratis Nachhilfe in griechischer Mythologie. Singen kann der junge Mann sehr schön, das Schreien kaufe ich ihm allerdings nicht so ganz ab. Das Drumming und auch der Sound sind erste Sahne. Manchmal klingt die zweite Gitarrenstimme ein bisschen gewollt, aber was weiß ich schon. Im Großen und Ganzen ist das nämlich auf einem sehr guten Weg und dürfte alle FJØRT-Fans aufhorchen lassen, die auch ZINNSCHAUER gut fanden. Neben dieser erlesenen Zielgruppe gibt es sicher auch noch viele andere Menschen, die genau wie ich nach dem kurzweiligen Durchhören von „Ignoranz und Illusion“ denken: Jungs, warum zur Hölle nur eine EP? Macht doch mal ein Album.