Gemischtes Trio aus Leipzig (und Berlin?), vielleicht dem einen oder der anderen bekannt von einer 2020er EP und diversen Art-Avant-Indie-Formationen wie FUN FARE, MOLDE, AMORE ENTERPRISE – allesamt mit weniger monatlichen Hörern auf Spotify als eine Gitarre Saiten hat. Okay, das war übertrieben, aber maximal marginal eben. Das neue Werk von Julia, Alexander und Marius hingegen wirkt wie ein Statement, wie das Versprechen von Leuten, die sich gefunden haben und wissen, was sie wollen. Die Marschrichtung (BLONDE REDHEAD, SONIC YOUTH, STEREOLAB, aber irgendwie sexier) ist klar abgesteckt, die Songs scheinen wie aus einem Guss und rollen trotz ihrer Avant-Anteile von hinten bis vorn, der Wechsel von nervig dissonanten, zuckersüß harmonischen und immer wieder psychdelisch mäandernden Parts sorgt für Atmosphäre, für etwas, das viele andere Bands dieses Genres nicht aufzubauen vermögen: Stimmung, Ambiente, Feeling. Der unaufdringliche Einsatz von Flöte, Cello und Trompete sowie der abwechselnde Gesang von Bassist und Gitarristin, beide sehr eigenwillig, beide sehr passend, sorgen für zusätzliche Dynamik. Hilite: „Trap“. Lolite: die Ross-Geller-SciFi-Synthi-Piepserei im Titeltrack.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Daniel Müller