STONEAGE HEARTS

Hung Up (On You)

Der Output der STONEAGE HEARTS aus dem australischen Melbourne ist überschaubar: In 13 Jahren sind zwei Singles und drei Alben zusammen gekommen. Allen drei Alben ist eins gemeinsam: Sie erschienen auf Off the Hip, 2002 von Mick „Mickster“ Baty gegründet, der damit in erster Linie die Veröffentlichung des ersten Albums seiner Band, den HEARTS, vorantreiben wollte.

„Turn On With ...“ schaffte einen angenehmen Spagat zwischen Garagerock, Aussie-Beat à la EASYBEATS und Powerpop, kurz und knapp ein Album, das zu einem guten Freund werden konnte. Es wurde tatsächlich ein kleiner Achtungserfolg, wenn auch kein Millionenseller, dennoch bildete es die Grundlage für die seit 2002 unerbittlich anwachsende Fanbasis.

2004 dann kam es zu einer Umbesetzung, Leadsänger Danny McDonald verließ die Band, ihn ersetzte für eine Weile Dom Mariani, besser bekannt durch seine vorzügliche Alben mit den STEMS und den DOM MARIANI 3 („1x 2x devastated“ bleibt einer der besseren Songs der Neunziger), und verhalf der Band mit seinem einprägsamen Gitarrensound und Gesang zu neuem Drive.

Bassist Simon Weatherall beteiligte sich nun auch verstärkt am Songwriting, zusammen gelang es, sich vom manchmal einfältigen, selbstreferenziellen Garagesound abzugrenzen, die Band präsentierte ein unvergleichlich hochwertiges Songwriting, handwerklich perfekte Inszenierungen, durchweg originelle Arrangements, ein Meilenstein des Genres.

Für den US-Markt wurde das Album dann auch vom Bomp-Ableger Alive! lizenziert. Aber irgendwie schlief die Sache nach „Guilty As Sin“ leider ein, Dom Mariani hatte mit seinem wiederbelebten STEMS viel zu tun, auch DM3 und RIPPLED SOULS raubten Zeit, und so legte Mickster die STONEAGE HEARTS bis auf weiteres auf Eis.

Erst als Ende 2012 innerhalb nur weniger Tage gleich drei Kunden in seinem Off The Hip-Plattenladen nach dem damals aktuellen REDD KROSS-Album „Researching The Blues“ fragten (alle drei waren Musiker!), befand Baty, die Zeit sei reif für einen Neubeginn mit seinen heiß geliebten STONEAGE HEARTS – bei denen die REDD KROSS-Fans aus dem Laden nun mitspielen! Das aktuelle Album allerdings brauchte entsprechend lange, um zu reifen.

Gut eineinhalb Jahre wurde geprobt, Songs wurden geschrieben und häppchenweise aufgenommen. Das Resultat lässt sich bestens hören. Der Opener „Train at 8“ ist gleichermaßen Hommage an „Driver 8“ von R.E.M.

wie auch an „The trains“ der NASHVILLE RAMBLERS. „Is she“ greift auf das „I can’t explain“-Riff non THE WHO zurück und Elemente von RASPBERRIES, BIG STAR sowie den unvermeidlichen REDD KROSS ziehen sich durch das gesamte Album, das somit ein Destillat des Besten ist, was zeitgenössischer Powerpop bieten kann, ohne vor den alten Helden in Ehrfurcht zu erstarren, und sich stattdessen eine eigene Nische sichern kann.