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DRUNKEN SWALLOWS

Herzlaut

Gleich im ersten Song zeigen sie, was in den vergangenen eineinhalb Jahren war: nichts. Ohnmacht. „Wir stehen hier, nicht systemrelevant. Ohne uns wird’s still. Ohne uns keine Musik.“ Der Lockdown trifft eben alle. Was bleibt denen, die die Bühne zum Überleben benötigen wie andere die Nahrung, also übrig? Song Nummer zwei verkündet die Lösung: „Mund aufmachen, weitersagen!“ Weitermachen. Trotz allem. „Die Welt wird schlechter, wenn ihr schweigt.“ Punkt. Nach zwei Stücken ist klar, wohin die Reise von DRUNKEN SWALLOWS auf dieser Platte geht, worum es der Band aus Oldenburg geht. Um die Unausrottbarkeit der Musik nämlich. Und in ihrem Falle um die Unausrottbarkeit des Punk als der Musik, die sich noch nie um irgendwas scherte, sondern das Leben immer schon so gestaltete, wie es die Akteurinnen und Akteure der Szene wollten. „Herzlaut“ ist somit ein Aufruf zum Trotz und zum Aufstehen und zum „Lass uns das Ding durchziehen“, dem man das Herzblut der dahinter steckenden Band anhört. Und auch wenn die Texte keine nennenswerten Finessen bieten, das allein reicht schon für ein gutes Album. Ein Mutmach-Album. Ein Punkrock-Album.