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THREE QUEENS IN MOURNING & BONNIE PRINCE BILLY

Hello Sorrow, Hello Joy

Die drei Königinnen gibt es als eigenständige Band eigentlich gar nicht. Jill O’Sullivan, Alex Neilson und Alasdair Roberts fungierten 2018 als Begleitband für die Promo-Tour zu Bonnie Prince Billys Textbuch „Songs of Love and Horror“. Daraus resultierend beschloss das Trio, das sonst in eigenen Bands und/oder solo seinem Handwerk nachgeht, einen Schritt weiter zu gehen und Stücke aus jenem Werk von BPB zu covern. Der ist bekannt als der König des depressiven Songwritings und deren gesteigerter Interpretation, daher passt die Namensfindung der Gruppe ganz gut. Zwölf Songs covern die Trauernden, darunter „Stablemate“, „I see a darkness“, „No more workhouse blues“ und „New partner“. Stimmlich ist das eine Herausforderung zwischen glasklarem Elfengesang der einzigen echten Queen des Trios und einem Gesang, der an Kermit den Frosch erinnert, sowie einer schief gesungenen Adaption der Stimme von BPB. Das ist teilweise schwer auszuhalten. Letztendlich gibt sich Will Oldhams alter Ego noch selbst die Ehre, in dem er jeweils einen Song der anderen drei covert, die Stelle, an der ich aufatmen durfte. Dabei sticht für mich „Coward’s song“ (Alex Neilson) heraus, somit hat sich der schwere Weg bis hier hin gelohnt. Quasi als Bonusstück schiebt Oldham mit „Wild dandelion rose“ noch eine Country-Polka als eigenen unveröffentlichten Song nach. Insgesamt als Verneigung ganz nett, aber als langjähriger Verehrer von Bonnie Prince Billy bevorzuge ich ganz klar den echten Stoff.