Foto

POISON RUÏN

Härvest

Mit JESUS PIECE, DEVIL MASTER und SHEER MAG hat die heimliche US-Hardcore-Hauptstadt Philadelphia in letzter Zeit einige ungewöhnliche Bands hervorgebracht, und da reihen sich nun POISON RUÏN ein, deren neues Album „Härvest“ dieser Tage auf Relapse Records erscheint – jenem Ausnahmelabel, dessen Homebase ebenfalls Philadelphia ist. Mac Kennedy startete das Ganze als Soloprojekt 2020, im gleichen Jahr veröffentlicht er zwei EPs, die 2021 als Quasi-Debüt-LP für mehr Aufmerksamkeit sorgten. Mit „Härvest“ frönt er nun bei dem zur Band gereiften Projekt auch im Titel (und nicht nur dem Bandnamen) seinem Spaß am Rock’n’Roll-Umlaut, sondern setzt auch ein grafisches Konzept fort, bei dem Dreschflegel respektive Morgenstern und Yin-und-Yang eine prägende Rolle spielen, wie auch Matts Vorliebe für Tolkien und Fantasy. Eine krude, aber interessante Mischung, die zum Glück nicht in Prog-Schrott resultiert, sondern in einer Art pechschwarzem, aber melodiösem Death-Punk mit WIPERS-Touch und Anarchopunk-Attitüde. Spannend sind die instrumentalen Intros und Interludes, die „Härvest“ allerdings auch zu einem recht kurz(weilig)en Vergnügen machen. Mein Hit: der Titelsong.