Der Titelsong „The silver threshold“ beginnt ähnlich elektronisch-apokalyptisch wie „Ghostrider“ von SUICIDE, die für Alexander Hacke bereits ab 1980 ein Wegweiser in seiner musikalischen Sozialisation waren. Der Sound des Albums ist unerwartet dunkel gehalten im Triptychon aus Ambient, Industrial und cineastischen Drones. Dann gibt es einen deutlichen Kontrapunkt im Song „Meeres Stille“, der wie eine Replik auf „Stella maris“ von EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN mit Meret Becker klingt. „Evermore“ erinnert an Anita Lane mit Mick Harvey, als beide Serge Gainsbourg-Songs coverten, und könnte in jedem Soundtrack von Wim Wenders-Filmen auftauchen. Bei „Babel“ mag man den okkulten Charakter von PSYCHIC TV und Genesis P-Orridge heraushören, mit dem Alexander Hacke befreundet war, mit den an Zen-Mönche gemahnenden Chorälen. „Trebbus“ verdichtet die Dramaturgie von „In The Name Of The Father“, dem Soundtrack von Gavin Friday und Bono für den gleichnamigen Film. „Journey east“ ist ansatzweise eine Huldigung an CRIME & THE CITY SOLUTION, bei denen Alexander Hacke ebenfalls aktiv war, als sie mit „The Bride Song“ 1989 ein Album zum Weltuntergang veröffentlichten. Ein Song, der in der Kathedrale von Notre Dame aufgeführt werden sollte. „The Silver Threshold“ ist bisher das abwechslungsreichste Album von Alexander Hacke und Danielle De Picciotto. Das Coverfoto stammt von Sven Marquardt, dem Berliner Wende-Fotografen und die Ultima Ratio an der Tür im Berliner Club Berghain.
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